Eine Kaffee-Geschichte mit Mehrwert

14.12.2022 von Ting Team

Er begann erst mit 30 Kaffee zu trinken. Heute macht es Marcel Lorenz mit Coffee Annan möglich, dass in den Anbauländern geröstet wird. Eine Verbesserung für die Ökonomie des Herkunftslandes. Und kein einfacher Schritt. Eine #mytingstory mit globalem Reach.

Teilen

Den Geschmack jagen

Der gelernte Chemiker hat lange gar keinen Kaffee getrunken. Erst als er nach Warschau zog und zum ersten Mal einen Spezialitätenkaffee trank, hat Marcel seine Leidenschaft für Kaffee entdeckt. Auf der Suche nach dem ausgeprägten Geschmack, der Süße und dem speziellen Mundgefühl, kam der Traum auf, seine eigene Kaffeemarke zu gründen. In Äthiopien, dem Mutterland des Kaffees, besuchte Marcel etliche Produzenten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. 

Ich fand es ganz normal, von den Menschen zu lernen, die am Anfang der Kette arbeiten. Es war eine aufschlussreiche Erfahrung und es war großartig zu sehen, welche positiven Auswirkungen der direkte Handel auf das Leben der Bauern und Pflücker:innen haben kann. Durch die direkten Beziehungen bekommen die mehr Geld, und das ist es, was wir alle wollen.

P0rtrait Marcel Lorenz, Gründer & Geschäftsführer Coffee Annan

Marcel, Gründer & Geschäftsführer Coffee Annan

Mitglied

Wir wollen mehr für alle 

Sagt der Gründer und heutige Geschäftsführer von Coffee Annan ganz selbstverständlich vor sich hin. Was nicht üblich ist in diesem Business, setzt Marcel in die Tat um. Marcel machte sich auf den Weg, die Lieferkette zu verändern, um damit den Mehrwert vor Ort erhöhen zu können.  

Kaffee und Wertschöpfung

Der grösste Wertzuwachs generiert das Rösten, obschon die Bauern vorher bereits monatelang harte Arbeit in das Produkt steckten. Der Röstprozess findet mehrheitlich in den reichen Industrieländern und somit ausserhalb der Produktionsländer statt. Die Folge: 90% der Anbauländer sind von finanziellen Drittmitteln abhängig, obwohl Kaffee weltweit das meistgehandelte Agrarprodukt ist.

Meiner Meinung nach sollte der Kaffee in den Herkunftsländern geröstet werden, da durch den Handel mit echten Produkten anstelle von Rohstoffen mehr Geld in den ärmsten Ländern wie Äthiopien bleiben würde.

Die regulatorischen Abläufe sind deutlich aufwändiger beim Rösten im Ursprungsland. Gemäss Marcel lohnt sich aber jeder Import, da sich durch das Rösten und Verpacken im Ursprungsland der Wert, der im Ursprungsland bleibt, um bis zu 300% steigt. So wird die Ökonomie in den Ländern des Rohstoffes nachhaltig gestärkt. Übrigens, Kaffee braucht 10-20 Tage nach der Röstung, um sein volles Geschmacksprofil zu entwickeln. Weswegen die Transportwege den Geschmack nicht verringern. 

Kaffee und Klima

Neben der sozialen Veränderung, die Marcel mit Coffee Annan vorantreibt, geht auch die Natur nicht vergessen. Nicht zuletzt, weil der Kaffeeanbau selbst vom Klimawandel betroffen ist. Wo bisher gewisse Kulturpflanzen gut wachsen konnten, wird womöglich bald schon ein anderes Klima herrschen. Schweizer Forschende haben diese Veränderungen bis zum Jahr 2050 nun anhand von Computermodellen untersucht. Das eindrückliche Resultat: Die Anbauflächen für Arabica-Kaffee werden sich voraussichtlich halbieren.

Das ist unsere Theorie der Veränderung: Wir bekämpfen extreme Armut, indem wir Menschen Arbeit geben, die nicht einmal die Chance haben, als Bauern zu arbeiten.

Marcel ist schon lange ein überzeugtes Ting-Mitglied. Weshalb? Im Kontext seiner Arbeit, seines Engagements, erlebt er tagtäglich, dass nachhaltiger sowie solidarischer Umgang mit Mensch und Umwelt stärker wirkt als Egoismus. Damit macht er deutlich, was auch die Philosophie von Ting ist. Ein Investment ineinander, ein Investment in diejenigen, die es beflügelt und befähigt, macht die Wertschöpfungskette sinnvoller und reicher. 

Marcel ist bei Ting als Transformer dabei. Was das heisst? Er zahlt einen monatlichen Beitrag über CHF 150 ein, um irgendwann sechs Monate ein Ting-Einkommen zu beziehen. Ob er je bezieht, ist ihm überlassen. Falls er sich dazu entschliesst zu beziehen, macht er eine Eingabe und lässt die Community entscheiden, ob sein Vorhaben intrinsisch motiviert und biografiestärkend ist, sowie einen Mehrwert für die Gesellschaft bietet. Aber Marcel lässt an dieser Stelle ausrichten, dass er sich eher als Enabler sieht. Was das heisst? Er investiert in andere, ohne Community-Geld beziehen zu wollen.

Ting - kurz erklärt

Wir bauen mit monatlichen Beiträgen ein gemeinsames Vermögen auf, das allen Mitgliedern im Umlageverfahren transparent und in Form eines zeitlich begrenzten Einkommens zur Verfügung steht. Wir gestalten so die Zukunft aktiv mit, indem wir Raum für Innovationen, Neuorientierung sowie produktive Pausen schaffen. #tingting 

 

Mehr Infos

Es gibt Menschen mit unglaublich wertvollen Ideen, die damit aber nicht zwingend Investor:innen anziehen. Hier sehe ich Ting.

Quellen: geo.de
Vielen Dank, Marcel. Schön bist du ein Teil von Ting 💚

Teilen