Sinnhaftigkeit in einem Sprichwort

Rückblick Podium “Sinnfrage statt Karriere?”

02.11.2022 von Ting Team

Ein Podium, drei Blickwinkel und grosse Themen. Am 6. Oktober ging es im Karl der Grosse um Arbeitsmarkt-Veränderungen und die Sinnfrage im beruflichen Alltag. Mit dabei: Silvan, Co-Founder von Ting.

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Der krisenbedingte Digitalisierungsschub, der Fachkräftemangel und die bevorstehenden Pensionierungen der Babyboomer:innen-Generation verändern die Situation am Arbeitsmarkt massiv. Über die Zukunft der Arbeit und darüber, welche Themen KMUs, Organisationen, Stadtverwaltungen und NewWork-Expert:innen in den kommenden Jahren beschäftigen werden, sprachen Daniela Eberhardt (Direktorin Human Resources Management Stadt Zürich), Nadja Schnetzler (Gründerin Generation Purpose, Mitgründerin Republik) und Silvan Groher (Co-Founder Ting) am 6. Oktober im Karl der Grosse. Moderiert wurde das Podium durch SRF-Journalistin Valérie Wacker.

Steckt Sinn im Unternehmen, geht auch die Karriere

Die Podiumsteilnehmer:innen waren sich einig, Sinnfrage und Karriere geht theoretisch parallel. Differenziert wurde der individuelle Sinn, also die eigene Motivation zu wirken und wie dieser in einen Job eingebracht werden kann. 

Nadja Schnetzler empfiehlt:

Maximale Transparenz, eine gute Kollaboration und viel Austausch im Team.

Nicht immer ist es im Alltag möglich, den ganz großen Sinn einer Unternehmung zu spüren und zu leben. Dies ist aber nicht zwingend ein Problem, sofern die durchgeführte Arbeit im kleinen Sinn ergibt. 

Komm deinem individuellen Sinn mit Fragen näher: 

 

  • Was ist mir persönlich eigentlich wichtig? 
  • Was ist mein Arbeitsantrieb?

  • Kennen die anderen im Team meinen persönlichen Antrieb?

  • Wie können wir zusammenarbeiten, dass alle ihre Motivation spüren?

  • Wie kann ich mehr davon tun, was mir persönlich wichtig ist?

  • Wie kann ich mich aktiv mit dem «Purpose» der Unternehmung verbinden?

  • Welchen Handlungsspielraum habe ich als Angestellte:r?

  • Wie kann ich diesen Handlungsspielraum wirklich nutzen?

Kollaboratives Arbeiten

Mitgestaltung und Lernfelder, die jede:r Mitwirkende bzw. Arbeitnehmende spürt, scheinen viel zur Sinnhaftigkeit beizutragen. Klassische Machtstrukturen weniger. Um individuelle Fähigkeiten wahrhaftig in den Alltag einfliessen lassen zu können, braucht es Kollaboration oder zumindest ein hohes Mass an Austausch innerhalb des Teams. Es gibt aber auch Grenzen und Schattenseiten des kollaborativen Wirkens. Wer kennt es nicht: Für manche ist es einfacher, Anweisungen zu erhalten und keine Verantwortung zu tragen. Oder scheint es nur einfacher? Oder ist es gewohnter? 

Oft erleben wir, dass Teams eher zufällig in eine Einheit gesteckte Menschen sind, die dann eine:n Chef:in zugeteilt kriegen. Kollaboration passiert da wenig.

Nadja Schnetzler, Gründerin «Generation Purpose»

Mitglied

GenZ will Individualität aber keine Überstunden

Die sogenannte GenZ (Jahrgänge 1997 bis 2010) verlangt mehr Kollaboration, will auch mal auf die Schnauze fallen und würde sich gerne individueller einbringen können als frühere Generationen. Daniela Eberhardt bekräftigt aber auch, dass viel verlangt wird von der GenZ. Vereinbarkeit von privaten und geschäftlichen Interessen ist jedoch gefragt: Mittwochnachmittag tanzen, Donnerstag früher in den Apéro und jeden zweiten Freitag morgens mit Yoga in den Tag starten. Die Generation, die durch und durch als Digital Native bezeichnet wird, scheint es mit der Balance ernst zu nehmen und spricht deshalb von Work Life Separation. Teilzeit und ernsthafte Berücksichtigung von Lebensthemen ist essentiell. Gemäss Daniela Eberhardt sind diese Praktiken in der Stadt Zürich inzwischen salonfähig, im HR angekommen und normal. Die Zeiten haben sich geändert. Neben der Balance scheint die generationenübergreifende Zusammenarbeit eine der aktuellsten und schwierigsten Herausforderungen zu sein. 

Würdest du noch arbeiten gehen, wenn für dein Einkommen gesorgt wäre?

Das anwesende Publikum hat diese Frage ad hoc zu 100% mit Ja beantwortet. Ein Trend, den wir auch bei Ting beobachten. Mitglieder, die aus der Community ein zeitlich begrenztes Einkommen erhalten, bestätigen diesen Effekt. Und darüber hinaus: Die Motivation steigt angeblich, da die höhere Selbstbestimmung, der eigene Rhythmus und der Sinn in der Tätigkeit berücksichtigt werden können. 

Was alles entstehen kann und darf, wenn für das Einkommen auf Zeit gesorgt ist: Ting Weiterentwicklungen

Ting - kurz erklärt

Wir bauen als unkomplizierte und ehrliche Community mit monatlichen Beiträgen ein gemeinsames Vermögen auf, das allen Mitgliedern transparent und in Form eines zeitlich begrenzten Einkommens zur Verfügung steht. Wir gestalten so die Zukunft aktiv mit, indem wir Raum für neue Ideen, Neuorientierung sowie Sinnhaftigkeit schaffen. #tingting 

Mehr Infos

Je mehr man sein Wirken liebt, desto schwieriger wird es, sich abzugrenzen.

Silvan Groher, Co-Founder Ting

Mitglied

Ganzes Podium als Stream

Poetische Begleitung von Andrea Keller zum zukunftsortierten Podium «Sinnfrage statt Karriere?»

Publiziert: 19. Oktober 2022

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