2. Mitgliederevent

2. Mitgliederevent

11.03.2021 von Ondine Riesen

Der zweite Mitgliederevent ging am 10. März 2021 über die digitale Bühne.

Es ging um Geld, Wachstum, Dorfentwicklung und Wissen teilen. 

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Einleitung

Flurin, der den Event im Vorfeld organisiert hat, begrüsste die zirka 30 Anwesenden, erklärte den Ablauf und ging auf das Feedback des letzten Events ein. Neu berücksichtigen wir den Wunsch sich besser kennenzulernen, in dem wir die Gruppe in Break out Sessions unterteilten. Wir sind dem Wunsch nachgegangen mehr über Zahlen und Geld zu sprechen und wir haben einen Konferenzraum bezogen, wo sich alle Mitglieder gleichzeitig sehen können. 
 

Präsentation

Erst stellte Ralph die Zahlen vor. In seiner Präsentation erklärte er die Komplexität, die sich ergibt, wenn sich Mitglieder in jeweils unterschiedlichen buchhalterischen «Zuständen» befinden (Das Mitglied hat sich registriert, in der Einstiegsphase, in Weiterentwicklung, in Zahlungsverzug, in Kündigung, in Pause, etc.). Danach präsentierte er den Mitgliederanstieg der vergangenen Monate, die Höhe der Beiträge und deren Durchschnittswert. Mit einer weiteren Folie erklärte er die vier Geldtöpfe, mit der Ting die Community-Finanzen organisiert. Das Rücklagekonto, das dem System als Sicherheit dient; das Gemeinschaftskonto, aus dem die Weiterentwicklungen finanziert werden; das Liquiditätskonto, das dem System Flexibilität garantiert und der Topf mit den Gebühren, aus dem der Betrieb sichergestellt wird.

Weiter verschaffte er vollumfänglichen Einblick in die Entwicklung innerhalb der beschriebenen Töpfe. Er zeigte wie viel Geld innerhalb der Community vorhanden ist, was damit geschieht und in welche Richtung sich die Finanzen entwickeln. (Tendenz steigend).

Ausschnitt der Zahlen-Präsentation: Wachstum des Gemeinschaftskontos, aus welchem die Weiterentwicklungen finanziert werden.Tendenz steigend.

Nachdem drei Fragen aus dem Publikum beantwortet werden konnten, hat sich die Gruppe in drei Breakout Sessions verteil, zu der man sich im Vorfeld hat anmelden können.

  1. Gesundes Wachstum und nachhaltige Finanzierung
  2. Aktuelle Weiterentwicklung von Dominik
  3. Wissenstauschbörse innerhalb der Community

 

Wachstum und Finanzierung I

Innerhalb der ersten Gruppe, die, weil das Interesse so gross war, in zwei Untergruppen gegliedert wurde, diskutierten die Anwesenden darüber, wie sie sich ein Wachstum der Community vorstellen. Die Pole lagen zwischen «nicht mehr grösser werden» und «explodieren lassen». Man befand, dass bei weiterem Wachstum «der Spirit nicht kaputtgehen» sollte. Es wurde auch geteilt, warum die Anwesenden bei Ting mitmachen. Das Gros sei da, um der Idee des Grundeinkommens zu weiterer Verbreitung zu verhelfen. Mit der Motivation, dass «wenn es der Staat nicht macht, machen wir es selbst.» In der Gruppe, in der sich auch ein BWL Abgänger mit Bankenhintergrund befand, war man sich einig: «Grundeinkommen ist nicht einfach ein Hirngespinst oder unrealistisch, sondern unumgänglich.» Damit die Idee aber noch mehr Wirkung entfalten könnte, sollte Ting vom «Elite-Projekt» zum Mainstream werden. Zusammenfassend kam diese Gruppe zum Schluss dass, Ting die Idee des Grundeinkommens unterstützen soll und auf dem Weg dorthin nicht seinen Charakter verlieren dürfe.

Wachstum und Finanzierung II

In der zweiten Gruppe ging es eher um konkrete Vorschläge, wie man mehr Menschen in die Community aufnehmen könne. Und wie diese, wenn die Zahl stetig steigt, zu organisieren sei. Ein Mitglied gab zu verstehen, dass «Treffen in kleinen, selbstorganisierten Gruppen schön wäre.» Jemand anderes meinte: «Damit sich Menschen bei Ting anmelden, müssen sie in Ting vertrauen. Könnten wir dieses Vertrauen noch weiter stärken?» Wiederum beobachtete ein Mitglied, dass man auf der Website als Einzelperson angesprochen werde, es doch aber um etwas Grösseres gehe. Das Fazit dieser Gruppe kann in dieser treffenden Aussage zusammengefasst werden: «Es liegt an uns, etwas gesellschaftlich relevantes aus Ting zu machen.»

Es liegt an uns, etwas gesellschaftlich relevantes aus Ting zu machen

Weiterentwicklung von Dominik

In der dritten Gruppe stellte das Mitglied Dominik seine Weiterentwicklung vor. Gleich zu Beginn fragte er: «Was würdest du am liebsten in deinem Quartier unternehmen.» Die Antworten kamen sofort: «Ein Balkontheater im Innenhof», «Quartierspaziergänge bei denen Geschichten über das Quartier erzählt werden», «Einen Mittagstisch», «Ein Mini Zentrum wo man sich treffen kann» und «Community-Events».

Dominik teilte in der Gruppe, was er mit seinem Vorhaben erreichen will, auf welche Learnings er sich fokussieren wird und welche Effekte die Weiterentwicklung bereits für ihn hatte. Zum Beispiel, dass er für sein Vorhaben nach 15 Jahren erstmals einen richtigen Büroplatz zu Hause eingerichtet hat, damit er produktiv, verbindlich und organisiert für sein Vorhaben arbeiten kann. Es hätten sich zudem interessante Kontakte und Gespräche ergeben, er ist bereits in die Umsetzung eines Permakulturgartens involviert und hat einen Wochenmarkt mitorganisiert. Er sagt, «es braucht Zeit und Drive um ein Dorf zum Leben zu erwecken.» Das habe er jetzt durch die Ting-Community erhalten.

Mit der Gruppe teilt er eine Zusammenstellung von verschiedenen Themen, die ein Dorf beleben können. Gemeinschaftliche Wohnformen entwickeln, Freitagabend Stammtisch etablieren, grüne Begegnungszonen schaffen, Gemeindebudget für Projektwettbewerb ins Leben rufen, Geschichten sammeln, Macherinnen Gruppe gründen und ein Dorffest organisieren, waren einige davon. 

Sammlung der Themen die Dominik für die Dorfentwicklung gesammelt hat.

Wissen teilen

In der vierten Break-out-Session ging es um Wissen teilen. Vor der Session wurden die Teilnehmenden gefragt, was für Wissen sie teilen wollen oder welche Expertise sie von jemandem brauchen könnten. In der Gruppe wurde dann über die einzelnen Fähigkeiten gesprochen, wie man sie sich angeeignet hat und warum man sie gerne teilen würde. Dass es schade sei, wenn das erworbene Wissen nicht geteilt werden könne. 

Die Anwesenden haben sich im Mural Board (digitales Whiteboard) getroffen, um mit virtuellen Post-its sichtbar zu machen, welches Wissen innerhalb der Gruppe zugänglich ist und wer welches Wissen für sich nutzen kann. Obwohl die Gruppe klein war, kam eine Fülle von teilbarem Wissen zusammen. Von konzeptueller Arbeit, zu Softwareentwicklung, wie man mit Höhenangst oder Schreibblockaden umgeht, wie man die Steuerbefreiung für seinen Verein hinkriegt, wie man eine GmbH gründet, Holzlehmständer baut oder Kaffee importiert, um einige zu nennen. Danach wurden bereits weitere bi- und trilaterale Treffen ausgemacht, in denen die Mitglieder sich gegenseitig ihr Wissen teilen. 

Weiter hat die Gruppe Ideen gesammelt, wie Ting als Netzwerk Wissen teilen könnte. Einig waren sich alle Teilnehmenden, dass es keine weiteren professionelle Profile wie LinkedIn oder Auflistungen wie innerhalb eines CVs brauche. Interessanter fanden sie, wie man informelles Wissen teilen könne. (Wie besteht man eine Bootsprüfung, wie mistet man nachhaltig aus, wie lebt man Zero Waste) 

Fazit dieser Gruppe: «Mehr Linked In brauchen wir nicht. Wir wollen die weniger offensichtlichen Facetten voneinander kennenlernen und uns dafür bald wieder treffen.»

Screenshot. Post-its mit teilbarem Wissen der Anwesenden im digitalen Whiteboard Mural.

Abschluss

Nachdem uns Vinzenz von den Break-out-Sessions wieder ins Plenum geholt hat, fasste je ein Mitglied aus den Gruppen die wichtigsten Punkte zusammen. Danach war schon wieder Zeit zum «Ciao» sagen, sich zu bedanken und zu winken. Nachdem sich alle bis auf das Team aus dem Raum verabschiedet haben, macht es «brrrliprup» und ein allerletztes Mitglied sagte lachend: «Hallo. Ja, ich weiss, ich bin wohl ein bisschen spät».

 

Wir freuen uns auf den nächsten Event.

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