
Foodwaste vs. Mangelernährung
Mike nutzt Ting als Katalysator, für intelligente Gesundheitsversorgung, weniger Food Waste – und eine Technologie, die Mensch und Umwelt gleicherermassen dient.
Du hast Community-Geld bezogen. Wofür?
Was für mich als Beratungsprojekt in einem Spital begann, wurde zu einer Herzensangelegenheit. Ich habe miterlebt, wie täglich Dutzende von Mahlzeiten unangetastet im Müll landen, Lebensmittelabfälle produzieren und gleichzeitig Patienten Komplikationen aufgrund von Mangelernährung erleiden. Ich wusste, dass ich meine Fähigkeiten einsetzen wollte, um diese Probleme anzugehen und eine bessere Zukunft für die Patienten und die Umwelt zu schaffen. Zusammen mit meinem Mitgründer habe ich mir zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit Spitälern ein Konzept für eine technische Lösung zu entwickeln, die dem Personal hilft, Mangelernährung bei Patienten zu erkennen und die Mahlzeiten und Behandlungen entsprechend anzupassen.

Weshalb ist dir dieses Thema so wichtig?
Ich habe viele Jahre international gearbeitet, unter anderem in Bangladesch und verschiedenen Ländern Afrikas – und dabei hautnah erlebt, wie kostbar Ressourcen sind.
Jetzt will ich hier in der Schweiz ansetzen und etwas aufbauen, das auch global Wirkung entfalten kann.
Für mich ist dieses Projekt nicht nur beruflich, sondern auch persönlich ein Aufbruch: Ich will meine Fähigkeiten in den Dienst einer Vision stellen – mit Ausdauer, Verantwortung und dem Wunsch, wirklich etwas zu verändern.
Wo siehst du den Mehrwert für die Gesellschaft?
Der gesellschaftliche Mehrwert zeigt sich auf mehreren Ebenen: Zum einen tragen wir dazu bei, Mangelernährung in Spitälern zu reduzieren und damit die Genesung von Patienten zu verbessern. Gleichzeitig wirken wir der Verschwendung von Lebensmitteln entgegen und schonen so Ressourcen und Umwelt. Außerdem entlasten wir durch die Automatisierung das Pflegepersonal, das sich mehr um die Patienten kümmern kann. Das Projekt hat das Potenzial, diese positiven Effekte auch international zu skalieren.
Was hat sich für dich durch Ting verändert?
Die Unterstützung von Ting hat mir den Mut und die finanzielle Basis gegeben, meine Vision einer besseren Patientenversorgung zu verwirklichen. Der Schritt von der Konzernwelt in die Selbständigkeit war eine grosse Veränderung, die ohne die Community schwieriger gewesen wäre. Ich konnte mich voll und ganz auf die Entwicklung des Foodscanners konzentrieren und meine Erfahrungen und technischen Fähigkeiten sinnvoll einsetzen.
Unser System spart täglich Ressourcen, verbessert die Patientenversorgung und Ernährungstherapeut:innen bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Euer Vertrauen wirkt. Ohne Ting wäre all das nicht möglich gewesen.
Danke!
Geld von Fremden – wie fühlt sich das an?
Besonders.
Es motiviert enorm zu wissen: Menschen glauben an meine Idee – und unterstützen sie.
Gleichzeitig entsteht eine schöne Form der Verpflichtung, das Vertrauen zu rechtfertigen.
Die Community gibt einem nicht nur Geld, sondern auch das Gefühl, Teil einer echten Bewegung zu sein – für konkrete Veränderung.
Ting - kurz erklärt
Wir bauen mit monatlichen Beiträgen ein gemeinsames Vermögen auf, das allen Mitgliedern transparent und in Form eines zeitlich begrenzten Einkommens zur Verfügung steht. So entsteht Zeit für Innovationen, Kreatives und Neuorientierung. Wir schaffen Chancen und gestalten Zukunft. #tingting
Was würdest du wieder so machen?
Ich würde wieder den Mut haben, meinen Bürojob aufzugeben und meiner Vision zu folgen.
Den Aufbau Schritt für Schritt anzugehen – mit dem Felix Platter Spital als erstem Partner – war genau richtig.
Und: Ich würde Ting auf jeden Fall wieder ins Boot holen.
Was würdest du anders machen und weshalb?
Ich würde von Anfang an stärker auf Partnerschaften mit mehreren Spitälern setzen – denn nicht überall passt das gleiche System.
Auch das „Food Waste Dashboard“ hätte ich früher priorisiert – weil Einsparungen ein wichtiges Argument sind.
Und ich würde früher noch enger mit Ernährungsexpert:innen zusammenarbeiten.
Aber was Ting betrifft: Es hätte nicht besser laufen können.
Würdest du Ting deinen Freunden empfehlen? Falls ja, welchen Freunden und weshalb?
Ich würde Ting besonders meinen Freunden empfehlen, die eine Vision für positive gesellschaftliche Veränderung haben, aber den Schritt in die Selbstständigkeit scheuen. Die Community bietet nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch wertvollen Austausch und moralischen Rückhalt. Gerade für Menschen, die aus ihrem "normalen" Job ausbrechen und etwas Sinnstiftendes aufbauen möchten, ist Ting eine grosse Chance.
Möchtest du der Community noch mehr über deine Weiterentwicklung erzählen?