«Und wenn es nicht du tust, wer dann?»

12.11.2020 von Shanti Koller

Shanti (14) Wetzikon. Schülerin, zu Besuch am Zukunftstag. Bei Silvan, im Ting-Headquarter in der Binz.

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Es kann keiner für dich tun, man kann es nur mit dir tun.

Ich bin Shanti. Ich habe in den letzten Jahren hauptsächlich in Indien gelebt und bin dort in eine freie Schule gegangen. Ich bin viel gereist und habe viele neue Orte entdeckt. Das Reisen hat mir immer sehr viel Spass gemacht, aber manchmal war es auch anstrengend, kein festes Zuhause zu haben und immer unterwegs zu sein. Ich verbringe gerne Zeit mit meinen Freund*innen, was während dem Reisen leider nicht immer möglich war. Seit Kurzem lebe ich wieder in der Schweiz und ich gehe jetzt in Wetzikon in eine öffentliche Schule. Heute ist der Zukunftstag und ich bin bei Silvan Groher, einem guten Freund von mir und meinen Vater, im Büro. Ich schreibe diesen Blog, um meine Erfahrungen und Gedanken zu Mut und Verdrängung zu teilen.

Shanti im Call mit Ondine um den Blog zu besprechen

Shanti im Call mit Ondine um den Blogpost zu besprechen

Während ich mit meinen Eltern und Geschwister gereist bin, habe ich für mich entdeckt, dass man, an einem neuen Ort, für alles offen sein soll und dem Leben am besten einfach seinen lauf lässt. Auch wenn es manchmal schwierig ist, sollte man jedem Ort eine Chance geben. Ich erinnere mich daran, dass ich jedes Mal, wenn wir einen Ort verliessen, am Anfang traurig war, weil es mir dort so gut gefiel und ich nicht gehen wollte. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es mir jedes Mal, am neuen Ort genauso gut gefallen hat, wie am Ort zuvor. Eigentlich hat es mir überall “am besten” gefallen. Ich denke, dass jeder Ort wunderbar sein kann, wenn man im Moment lebt.

Wenn man Angst hat, etwas Neues zu wagen, sollte man sich überlegen, was passiert, wenn man es nicht tut. Wenn man es nicht tut, sitzt man in fünf Jahren immer noch an gleicher Stelle, nur fragt man sich wahrscheinlich, warum man es nicht getan hat. Neue Sachen zu beginnen ist schwierig, aber wenn man es nicht jetzt tut, wann dann? Und wenn es nicht du tust, wer dann? Wenn es einem wirklich wichtig ist, dann muss man seine Angst überwinden, um ein glücklicherer Mensch zu werden. 

Um meine Ängste zu überwinden, habe ich mich oft an Menschen gewandt, denen ich vertraue und die mir vielleicht hilfreiche Tipps geben könnten. Wichtig ist aber, es kann keiner für dich tun, man kann es nur mit dir tun.

Zuerst muss man wissen, was man machen will.

Manchmal braucht es auch eine gewisse Motivation, um seinen eigenen Weg zu gehen. Die Ausgangslage ist ganz klar, dass man zuerst wissen muss, was man überhaupt machen will. Ich denke, alles beginnt mit kleinen Schritten. Aller Anfang ist schwierig und es beginnt mit einem konkreten Gedanken, sowie der vagen Planung dieser Idee. Während der Umsetzung, kann es einem vielleicht auch helfen, wenn man sich mit Freund*innen und Familie austauscht. Wichtig ist jedoch, dass man sich nicht unterkriegen lässt. Die Umsetzung ist wahrscheinlich eine der schwierigsten Phasen, aber wenn einem der eigene Weg Freude bereitet, ist die Umsetzung auch nicht allzu anstrengend.

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